Gebäudeheizlast – wichtige Grundlage für neue Heizungsanlagen

Die Heizlast repräsentiert den Wärmeverlust von Gebäuden. Eine Heizlastberechnung ist der erste Schritt für die Planung einer neuen Wärmepumpe.

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Marcel von Zons
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Heizlastberechnung für ein Gebäude, (Quelle: Adobe Stock)

Energie ist teuer. Umso wesentlicher ist der sparsame Umgang mit Wärme. Welche Heizlast eine Anlage erbringen muss, um das Eigenheim in der gewünschten Raumtemperatur zu beheizen, ist unter anderem abhängig von der Bausubstanz, der zugrunde liegenden Außentemperatur sowie dem Luftwechsel.

Über Fenster, Böden, Wände, Dach und Türen entweicht warme Luft, daher ist eine genaue Berechnung die Basis für jede gewissenhafte Kalkulation. Alle diese Faktoren zusammen sind für eine verlässliche Heizungsplanung von Bedeutung. Die Berechnung der erforderlichen Heizlast schützt Eigentümer davor, sich für zu kleine Heizungsanlagen zu entscheiden, die schnell überlastet sind oder in zu große Anlagen zu investieren, die zu höheren, aber unnötigen Heizkosten führen. Beides ist vermeidbar.

Was ist die Heizlast?

Der Begriff „Heizlast“ definiert jene Kraft, die eine Anlage braucht, um auch an kalten Tagen ein Gebäude auf 20 Grad Celsius aufzuheizen. Je nach Region wird der Wert für eine Außentemperatur von -10 bis -16 Grad Celsius errechnet und in Watt oder Kilowatt angegeben. Die Heizlastberechnung hilft bei der Planung und Dimensionierung neuer Heizungsanlagen sowohl bei Altbausanierungen als auch bei Neubauprojekten. Wärmepumpe oder Heizkessel muss mindestens die Leistung erbringen, die der Summe des Heizungsbedarfs aller Räume entspricht. Zudem soll sie entstehende Wärmeverluste über die Gebäudehülle kompensieren. Die Norm-Heizlast ermittelt die nötige Dimensionierung des Wärmeerzeugers, wobei bereits kleine Veränderungen wie ein Fenstertausch sich positiv auf die energetische Effizienz auswirken können.

Warum ist die Berechnung der Gebäudeheizlast wichtig?

Die Ermittlung der Gebäudeheizlast erfolgt bei Modernisierungen und dem Einbau neuer Heizungsanlagen. Werden Heizungen komplett ersetzt oder Teile ausgetauscht, dient die Berechnung nach DIN EN 12831 meist als Voraussetzung für staatliche Fördergelder. Auch Energieversorgungsunternehmen berechnen den Grundpreis basierend auf den Heizlastwerten.

Auswirkungen einer falschen Berechnung

Eine Heizungsanlage ist optimal eingestellt, wenn sie korrekt dimensioniert und eingestellt ist. Das heißt, während der Heizsaison sollen alle Räumlichkeiten angenehm warm sein und die Heizung arbeitet energieeffizient. Kommt es zu Abweichungen und somit zu einer Unterversorgung, bleiben Räume zu Spitzenzeiten kühl. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit von Feuchteschäden oder das Wachstum von Schimmelpilzen.


“Ist die Heizungsanlage zu groß dimensioniert, taktet der Brenner oder die Wärmepumpe zu häufig. Infolge kommt es zu einem schnelleren Verschleiß der Bauteile.”


Wie wird der Heizlastwert für bestehende Gebäude berechnet?

Das Berechnungsverfahren stützt sich im Wesentlichen auf drei Faktoren:

  • Lüftungswärmeverlust (Lüftungsverhalten)

  • Transmissionswärmeverlust (Wärmeverlust über die Gebäudehülle)

  • Zusatzaufheizleistung (Wiederaufheizen nach einer Heizpause)

Es müssen alle möglichen Wärmeverluste in einem Gebäude addiert werden. Die Verlusthöhe ist von individuellen gebäudespezifischen Faktoren abhängig. Dazu zählen:

  • U-Werte von Gebäudehüllen (Wärmestrom durch einen Quadratmeter Bauteil wie Türen, Fenster und Decke angegeben bei einer Temperaturdifferenz von einem Grad Celsius)
  • Norm-Innentemperaturen und Außentemperaturen gemäß DIN 12831
  • Speichermasse des Gebäudes (Je weniger massive Gebäudebauteile es gibt, desto geringer fällt die Aufheizleistung aus.)
  • Luftwechsel in den Räumlichkeiten (Wert des Lüftungswärmeverlusts durch häufiges und starkes Durchlüften eines Raumes wird benötigt.)

Diese Faktoren spielen bei der Heizlastberechnung eine Rolle

Um die richtige Gebäudeheizlast zu berechnen, sind drei Variablen zu berücksichtigen, woraus sich die Heizleistung ableiten lässt. Alle Werte werden für jeden vorhandenen Raum innerhalb eines Gebäudes bestimmt und nach dem „DIN EN 12831 Verfahren zur Berechnung der Normheizlast“ kalkuliert.

Lüftungswärmeverlust

Dieser Wert definiert den Wärmeverlust, der durch das Lüftungsverhalten entsteht. Hinzu kommt der passive Verlust durch undichte Bauteile wie Türen und Fenster.

Transmissionswärmeverlust

Der Begriff beschreibt den permanenten Wärmeverlust durch die Gebäudehülle sowie deren Einzelkomponenten. Ist dieser Wert gering, bedeutet das eine niedrige Gebäudeheizlast.

Zusätzliche Aufheizleistung

Wie viel Heizleistung ist nach einer Heizpause notwendig, um die Räume auf die Standardtemperatur aufzuheizen? Die Aufheizleistung wird lediglich für einen kurzen Zeitraum benötigt, hingegen fällt die nötige Energie zum Halten der gewünschten Raumtemperatur geringer aus.

Was ist bei der Heizlastberechnung zu berücksichtigen?

Lüftungswärmeverlust, Transmissionswärmeverlust und Zusatzaufheizleistung werden von verschiedenen Faktoren beeinflusst:

Speichermasse des Gebäudes

Große Gebäude aufzuheizen, bedarf deutlich mehr Energie als für kleine Wohnungen. Die Gebäudehülle speichert in den massiven Bauteilen nur sehr langsam Wärme ein, die Gebäudeheizlast fällt daher höher aus. Für die Berechnung ist es wichtig, die sogenannten Absenkzeiten der Heizung einzukalkulieren, jener Zeitraum, der anschließend gebraucht wird, um Räume wieder auf den gewünschten Wert aufzuheizen.

U-Wert

Der U-Wert oder Wärmedurchgangskoeffizient kennzeichnet den Wärmestrom durch mehrschichtige oder homogene Wärmedämmungen und Gebäudehüllen. Im U-Wert wird eine Kerngröße definiert, wie gut eine Dämmung funktioniert. Je geringer dieser ist, desto besser arbeitet die Wärmedämmung. Die Zahl gibt in Kelvin und Watt pro Quadratmeter an, welcher Wärmewert bei einem Grad Celsius Außen- und Innentemperaturdifferenz durch einen Quadratmeter der Gebäudehülle oder eines Bauteils strömt. Ermittelt wird der U-Wert für alle Bestandteile der Gebäudehülle, ob Dachflächen, Fenster, Türen, Innenwände oder Außenmauern.

Luftwechsel

Individuelle Gewohnheiten beim Lüften von Räumen werden hier ebenso berücksichtigt wie die Dichtheit von Türen und Fenstern. Je nach den vorhandenen Parametern muss die Heizungsanlage mehr oder weniger Heizleistung erbringen. Besonders in Bestandsbauten spielt der ungewollte Wärmeverlust durch Luftströmungen eine erhebliche Rolle. Neue Gebäude sind hingegen so dicht gebaut, dass sich der Lüftungswärmeverlust nach dem hygienisch erforderlichen Mindestluftwechsel richtet.

Individuelle Raumtemperatur

Liegen Außen- und Innentemperatur weit auseinander, muss die Heizleistung der Anlage ein bestimmtes Steigerungspotenzial aufweisen. Um die Berechnung zu vereinfachen, legt die DIN EN 12831 Norm-Temperaturen für den Innen- und Außenbereich fest. So werden für Nebenräume und Flure 15 Grad Celsius sowie für Badezimmer 24 Grad Celsius definiert. Regionale Unterschiede bei den Außentemperaturen unterliegen offiziellen Messwerten, die zehnmal in 20 Jahren an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gemessen wurden.

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